Volkstrauertag Landesverband Oberfranken

Volkstrauertag Landesverband Oberfranken

Ein Tag des Gedenkens und der Mahnung

Der Volkstrauertag ist Tag des Gedenkens und der Mahnung zur Völkerverständigung, Versöhnung und Frieden. Die Anregung, einen Nationaltrauertag im Frühjahr zu schaffen, ging vom bayerischen Landesverband des Volksbundes aus.

Erstmals in Bayreuth

Dieser hielt als erster am 6. März 1921 im Bayreuther Festspielhaus eine Gedenkstunde zum Reichstrauertag ab. Die Anteilnahme und das Interesse waren so groß, dass die Veranstaltung zweimal im Festspielhaus wiederholt werden musste. Am 5. März 1922 wurde eine Gedenkfeier im Reichstagssaal durchgeführt und findet seit 1950 alljährlich am 2. Sonntag vor dem 1. Advent (r.-k.: 33. Sonntag im Jahreskreis bzw. ev.-luth.: Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres) statt.

Der Volkstrauertag steht in Bayern gem. Art. 3 Abs. 1 des Gesetzes über den Schutz der Sonn- und Feiertage - Feiertagsgesetz - FTG - (BayRS 1131-3-I) vom 1. Januar 1981 i.d.F. vom 9. Mai 2006 als sog. „stiller Tag" unter besonderem, über den regulären Sonntagsschutz hinausgehenden, landesgesetzlichen Schutz.

Die oberfränkischen Kommunen führen am Volkstrauertag oder am Vorabend örtliche Gedenkfeiern durch, meist in Verbindung mit Gottesdiensten. Die Bezirksgeschäftsstelle unterstützt die Kommunen, Pfarreien und Vereine hierbei unter anderem durch kostenlose Bereitstellung von Handreichungen bzw. Predigthilfen. Diese sind Jahr für Jahr auf die jeweiligen Gedenkanlässe abgestimmt. Vertreter des Bezirksvorstandes und der Kreisverbände legen Kränze auf den hiesigen Kriegsgräberstätten im Gedenken an alle Opfer der Kriege und Gewaltherrschaften nieder.

In Oberfranken wird jährlich eine zentrale Gedenkfeier veranstaltet. Diese Gedenkfeier findet im Wechsel in den vier kreisfreien Städten Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof statt.

Impressionen vom Volkstrauertag 2023

Feierliche Stunde zum Volkstrauertag in Friesen

Bereits am Vorabend des Volkstrauertages fand in Friesen ein Festakt zum Gedenken an die Opfer der Kriege und Gewaltherrschaft statt. Im würdigen Rahmen vor dem angestrahlten Kriegerdenkmal begleiteten die Ehrenzüge von Freiwilliger Feuerwehr und der Krieger- und Soldatenkameradschaft, Fahnenabordnungen der Vereine, der Musikverein Friesen, sowie Pater Helmut Haagen, das Gedenken, bei dem ein Kranz durch die Stadt Kronach, vertreten durch die Bürgermeisterin Angela Hofmann niedergelegt wurde. Erstmalig nahm auch auf Bitten des Kreisvorsitzenden des Bayerischen Soldatenbundes Armin Zwingmann, eine Fahnenabordnung der Soldatenkameradschaften Neuses und Reitsch an der Feierlichkeit teil.

Der Festredner Robert Fischer fand als Geschäftsführer der Kriegsgräberfürsorge treffende Worte, um die Wichtigkeit dieses vor 101 Jahren eingeführten Volkstrauertages zu betonen. Es brauche Orte, wie das Kriegerdenkmal in Friesen, an denen wir einsichtig werden können, welche Folgen der Krieg hat. Orte, die begangen werden können, wenn kein Grab existiert oder es nicht erreichbar ist. Bereits vorhandene Kriegsgräberstätten sind ebenfalls solche Orte, wo die sterblichen Überreste im Krieg gefallener Soldaten, als auch der zivilen Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, angemessen begehbar sind. Niemand soll behaupten können, dass die Verstorbenen keine Stimme hätten. Ihre Botschaft gegen Krieg und Nationalismus war und bleibt unüberhörbar. Robert Fischer stellte weiterhin fest, dass der Volkstrauertag der Tag der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden sei. Die große Teilnehmerzahl an der Feierstunde in Friesen beweise ihm eine aktive Friedensarbeit der Bevölkerung. Das Lied des Guten Kameraden, begleitet von drei Kanonenschüssen des Böllerschützen Rene Wich-Knoten beendete die Feierstunde.

 

Bilder vom Volkstrauertag 2023 in Oberfranken